Die digitale Revolution verändert mehr als Kommunikation und Marketing

Marketing und Kommunikation wurden durch den digitalen Wandel bereits stark verändert. Doch dieser Wandel ist mehr: es ist eine digitale Revolution, die alles verändert. Die Gesellschaft verändert sich und das verändert auch das Business. Unternehmen müssen sich anpassen, sonst findet diese Veränderung ohne sie statt.

Doch 49 % der Unternehmen sehen gegenwärtig keine große Bedeutung für digitale Technologien in ihrem Unternehmen. Immer noch 40 % sehen dies auch in den nächsten Jahren nicht kommen.* Dabei ist bei genauerem Hinsehen die digitale Revolution bereits in allen Bereichen spürbar – ob im Handel, dem Medienbereich oder der Mobilität. Die Branche der Medien ist bereits radikal verändert. In der Industrie spricht man in Deutschland unter dem Schlagwort Industrie 4.0 von der vierten industriellen Revolution. Computer und Digitaltechnik sind längst überall – auch wenn man sie oft nicht sieht. Auch Künstliche Intelligenz (KI) mischt immer öfter mit – und wird noch öfter diskutiert oder als Marketing-Buzzword mit reingeworfen, weil es einfach gut klingt.

Der Buchmarkt wurde völlig revolutioniert

Am stärksten sichtbar sind die Veränderungen der digitalen Revolution oft im Handel, insbesondere im Buchhandel. Es fing an mit dem Online-Verkauf von Büchern, der sich dann auch mehr und mehr auf andere Produkte ausgeweitet hat (E-Commerce). Im Buchmarkt hörte es dort aber nicht auf, sondern fing damit erst an. Der nächste Schritt war die völlige Digitalisierung des Produkts – das E-Book war geboren. Doch auch hier hört die Entwicklung nicht auf. E-Books ermöglichen ganz neue Geschäftsmodelle wie eine Leseflatrate. Oder man lässt sich die Textmarkierungen oder Notizen anderer Nutzer anzeigen und schafft so einen Zusatznutzen, der beim herkömmlichen Produkt, dem Buch, nicht möglich war. Eine ähnliche, in Teilen noch krassere Entwicklung gab es bei Musik und Filmen. Medien und ihre Nutzung, sowie die Geschäftsmodelle dazu sind 2024 ganz anders als 2010 – in der ganzen Welt.

Die digitale Konkurrenz ist nicht immer direkt erkennbar

Manche technische Innovation stellt nicht einmal eine direkte Konkurrenz zu bestehenden Angeboten dar. Aber wenn ein Produkt aus Sicht der Kunden eine Alternative darstellt, verändert es trotzdem den Markt. Man spricht dann von komplementären Produkten. Ganz besonders hier lauert die Gefahr, dass traditionelle Unternehmen diese Marktveränderungen nicht oder zu spät wahrnehmen und dann davon überrollt werden. Dabei bedeutet Tradition im besten Fall das Bewahren der Flamme und nicht das Hüten der Asche.

Keine Branche bleibt analog – Industrie 4.0

Die digitale Revolution verändert jede Branche. Mal ist sie schon stärker sichtbar, mal nimmt man sie außerhalb der Branche kaum wahr. Wir kennen das Internet als Werkzeug zur Vernetzung und Kommunikation zwischen Menschen und als Speicher für Wissen. Doch mehr und mehr kommunizieren auch Maschinen direkt miteinander – ohne dass sie dazu am gleichen Standort stehen müssten. Man spricht hier auch vom “Internet der Dinge” (englisch „Internet of Things, IoT) bzw. zur Verdeutlichung der enormen Umwälzung für die Industrie von Industrie 4.0, wobei dieser Begriff eher auf Deutschland beschränkt ist. Auch der Begriff vierte industrielle Revolution wird häufiger genannt (wie oben schon erwähnt).

Resultate sind Stau-Warnungen in Echtzeit durch Analyse der Bewegungsdaten von Smartphones, die Online-Statusverfolgung beim Paketversand oder eine Waage, die per WLAN direkt das Gewicht an die Fitness-App meldet. Technologie ist die Basis, doch Ideen für Anwendungen und Dienste sind der Treiber dieser Entwicklung. Wo viele Daten eine Rolle spielen, gilt dies ganz besonders.

Der digitale Wandel ist noch nicht zu Ende!

Der digitale Wandel verändert alles. Teilweise auch radikal (gerade deshalb spricht man ja auch von digitaler Revolution). Wie wir Informationen verbreiten, wie wir Beziehungen pflegen, wie wir uns fortbilden und wie wir unser Geld ausgeben – oder einnehmen. Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland und der Welt verändern sich entsprechend. Wie wir leben, wie Politik funktioniert oder die Arbeit – aber die Auswirkungen betreffen auch die Wissenschaft und den Bereich der Gesundheit. Alles verändert sich.

Doch so weit der digitale Wandel schon den Alltag durchdrungen hat, am Ende sind wir noch lange nicht. Viele kleine und mittlere Unternehmen nutzen bereits heute noch nicht die bestehenden digitalen Möglichkeiten. Währenddessen entstehen schon wieder neue Innovationen, die frisch auf den Markt kommen und die nächsten Veränderungen anstoßen.

Erst seit der Corona-Pandemie bezahlen wir (in Deutschland) Kleinbeträge beim Bäcker digital. Wann bestellen wir im Restaurant per App oder per Tisch-Display, weil man vom Personal sowieso zu oft übersehen wird? Wann lassen wir uns vom selbstfahrenden Auto sicherer chauffieren als wir es selbst könnten? Was macht das mit der Taxi-Branche? Welche Relevanz haben dann Parkplätze und Führerscheine? Und was passiert mit den Unternehmen, die sich diesem Wandel nicht anpassen?

Stellenprofile und Arbeitsplätze verändern sich, weil intelligente Software und Geräte immer mehr Aufgaben übernehmen können. Viele gesellschaftliche Trends wie Sharing haben ihren Durchbruch der Digitalisierung und dem Internet zu verdanken. Auch Mobilität wird neu definiert: Flexibler, umweltfreundlicher und individueller – zum Beispiel durch Car-Sharing, moderne Taxi-Services und Echtzeit-Informationen über Zugverspätungen, sowie natürlich digitale Tickets oder Tickets auf Basis der Nutzungsverhaltens der Menschen. Die digitale Revolution wird hier noch viele Innovationen bringen. Nicht alle Entwicklungen sind bereits absehbar. Künstliche Intelligenz bringt nochmal einen Schub in viele Themen und Technologien – in der Welt, in Europa und in Deutschland, sowie natürlich in Baden-Württemberg mit einer seit vielen Jahrzehnten von Technologien geprägten Wirtschaft.

Gesellschaftliche Veränderung bringt ökonomischen Wandel

Die Veränderungen starten oft mitten in der Gesellschaft, wirken sich aber auf die gesamte Wirtschaft aus. Oft startet die Entwicklung noch als Evolution, entwickelt sich dann aber mit rasantem Tempo zur digitalen Revolution. Exponentielle Veränderungen sind im Digitalen relativ normal.

Immer weniger Menschen wollen für eine ganze Zeitung bezahlen, wenn sie doch nur ein einzelner Artikel interessiert. Die Technik macht es möglich, jedem Leser seine individuelle Zeitung zusammenzustellen und die unterschiedlichen Inhaltslieferanten für die einzelnen Artikel zu bezahlen. Dies ist ein erheblicher Mehrwert für den Nutzer, der sonst nur für den Sportteil eine ganze Zeitung kaufen muss und die lokalen Meldungen sowieso von woanders beziehen möchte. Für die Medienbranche ist das eine enorme Umstellung und Herausforderung. Die Wünsche der Kunden werden bislang noch viel zu wenig erfüllt – und die technischen Möglichkeiten nicht ausgeschöpft.

Neue Märkte entstehen durch Digitalisierung

Alte Märkte verschwinden und neue entstehen. Alte Kostentreiber entfallen und neue Investitionen werden gebraucht. Unmengen an Papier und eine monströse Logistik sorgten am Ende doch nur dafür, dass man die Nachrichten von gestern in einem fremdbestimmten Themenpaket namens Zeitung lesen konnte. Damit geben sich die modernen Menschen immer seltener zufrieden.

Dafür werden hohe Umsätze nicht nur mit neuen physischen Produkten wie Smartphones, Wearables oder intelligenten Maschinen gemacht, sondern auch mit virtuellen Produkten oder Dienstleistungen. Der Markt für Apps umfasst Milliarden und das hohe Wachstum des digitalen Musikmarktes gleicht inzwischen längst die Rückgänge bei physischen Tonträgern aus. Die Musikbranche hat bereits eine komplette digitale Revolution hinter sich – aber noch nicht das Ende der Innovationen. KI beflügelt die Fantasie in Wirtschaft und Gesellschaft in noch ganz andere Dimensionen. Viele fragen sich: Überwiegen die Chancen oder die Risiken?

Machtverschiebung durch Digitalisierung

Altbekannte ökonomische Machtgefüge und Abhängigkeiten werden umgestoßen. Autoren sind immer öfter auch ihre eigenen Verleger. Sie sparen Kosten durch E-Books in dynamisch skalierender Auflage und haben dank ihrem Online-Netzwerk in Social-Media-Kanälen eine große Reichweite, die neues Marketing ermöglicht – und die Abhängigkeiten verändert. Gleichzeitig lassen sich so viel einfacher und niederschwelliger neue Angebote am Markt ausprobieren. Man muss nicht erst tausende Bücher drucken, um dann festzustellen, ob sie jemanden interessieren – oder nicht.

Trends & Zukunft: Datengetriebene Innovationen (Big Data)

Wie geht der digitale Wandel weiter? Ein paar Trends lassen sich ausmachen: Information und Kommunikation werden immer mehr abhängig vom Kontext. Sei es die Zeit, der Ort oder die Beziehung zu einem Thema oder einer Person. Schön zu sehen auch an der Google-Suche, die eben diese Faktoren mit einbezieht.

Die riesige Menge an Daten und Informationen, die unter dem Namen Big Data bekannt geworden ist, wird in Kombination mit der immer größeren Rechenkapazität in immer kleineren Geräten zu neuen Innovationen führen. Da Menschen alleine solche Mengen nicht bewältigen können, wird der Einsatz von KI immer häufiger. Aber mehr ist nicht automatisch besser: Der entscheidende Faktor dafür, dass Innovationen sich durchsetzen ist der Komfort für die Nutzer. Wenn etwas Arbeit erspart, wird es gerne genutzt und weiterempfohlen. Aber mal ehrlich: Welcher Mensch kann besser große Mengen an Daten auswerten als eine darauf trainierte Künstliche Intelligenz?

Das bedeutet: Digitale Transformation für alle Unternehmen

Alle Unternehmen müssen sich an den digitalen Wandel anpassen, um nicht früher oder später von ihm verdrängt zu werden. Dieser Prozess wird auch „Digitale Transformation“ genannt. Was heißt das für Sie und Ihr Unternehmen? Wenn Sie bei Ihrer Antwort auf die digitale Revolution gerne unsere Expertise mit am Tisch hätten, melden Sie sich bei uns. Wir beraten Sie gerne.

* Studie der GfK Enigma, im Auftrag der DZ-Bank, August 2014